Wie kommt es zum Brand?
Schon kleinste Schäden wie Marderbisse an den Leitungen, Montagepfusch oder wetterbedingte Abnutzung können unter Umständen einen Brand auslösen.
Bei Gleichspannung fließt der Strom weiter, sucht sich an der unterbrochenen Stelle einen Weg zum anderen Pol, springt quasi über und bildet dabei einen sogenannten Lichtbogen. Er ist rund 5.000 Grad heiß und kann über Stunden bestehen bleiben.
(Quelle: BR)
Sichere Installationen
Grundsätzlich sind Photovoltaikanlagen nicht anfälliger für Brände als andere elektrische Installationen. Dennoch stellt eine Photovoltaikanlage aus mehreren Gründen eine Gefahrenquelle für Feuerwehrleute dar. Die größte Gefahr für die Löschtruppen hängt unmittelbar mit der Funktion der Anlage zusammen, der Stromerzeugung. Solarmodule erzeugen aus Solarstrahlung Gleichspannung (DC). Wechselrichter wandeln die Gleichspannung in Wechselstrom (AC) um, sodass dieser ins Netz eingespeist werden kann. Die Spannung auf der DC-Seite kann bis 1000 V betragen, geplant sind bis 1500 V. Nach VDE 0100 Teil 410 kann Gleichstrom aber schon bei 120 Volt lebensgefährliche Körperdurchströmungen bewirken.
Je höher die Spannung, desto größer die Gefahr. Außerdem bleiben die gefährlichen Lichtbögen gerade bei Gleichstrom besonders lange stehen.
Die Gefahr, einen elektrischen Schlag durch ein Gleichspannung führendes Kabel zu bekommen, besteht, solange Licht auf die Photovoltaikmodule fällt. Das muss nicht Sonneneinstrahlung sein. Auch bei bewölktem Himmel produzieren die Module noch Strom, und auch nachts ist sie nicht komplett spannungsfrei. „Insbesondere durch die derzeit nicht vorhandene Abschaltmöglichkeit besteht im Schadenfall eine latente Gefahr für Hauseigentümer und Einsatzkräfte, da Anlagen selbst unter geringem Lichteinfall fortwährend eine gefährliche elektrische Spannung produzieren“, warnt der DFV (Deutscher Feuerwehrverband) in seinem „Informationsportal: Photovoltaik-Anlagen“ im Internet.
Abschaltlösungen
Ansätze solcher Abschaltlösungen gibt es bereits. Vorreiter war das Elektronikunternehmen Eaton Industries, das im vergangenen Jahr seinen Feuerwehrschalter „Sol30-Safety“ in den Markt einführte. Bei dem Produkt handelt es sich um einen DC-Lasttrennschalter, der in unmittelbarer Nähe der Module in die Gleichstromleitung eingebaut werden soll. „Die Abschaltung der PV-Module erfolgt automatisch per Unterspannungsauslöser im Feuerwehrschalter, wenn die Feuerwehr über den örtlichen Energieversorger den Brandort stromfrei schaltet oder vor Ort der PV-Aus-Taster betätigt wird“, erläutert der Hersteller.